Hier werden sich im Laufe der Zeit Sprüche, Geschichten, Zitate und ähnliches ansammeln, die (hoffentlich) die geneigten Leser(innen) zum NachDenken einladen...

Wer nicht will, findet Gründe - wer will, findet Wege. Verfasser unbekannt

Am Ende wird alles gut.

Und wenn noch nicht alles gut ist?

Dann ist es noch nicht das Ende.

Ein wunderbares Weihnachtsgeschenk habe ich von Liz bekommen, ein sehr besonderes Buch, an dem ich hier gern Interessierte teilhaben lassen möchte. Ich bedaure zutiefst, dass ich Gunhilde Klemm nicht selbst kennenlernen durfte. Ihre Encausticbilder und Gedichte finde ich soooo schön, dass ich an diese Stelle immer mal ein anderes stelle...

Himmel und Hölle

Ein Rabbi kam zu Gott und bat darum, Himmel und Hölle sehen zu dürfen. Gott gewährte ihm die Bitte und schickte den Propheten Elija los, den Rabbi zu begleiten. Elija führte den Rabbi in einen riesigen Raum. Ein großes Feuer brannte in der Mitte, ein gewaltiger Kessel blubberte darauf vor sich hin, dem ein köstlicher Duft entströmte, so dass dem Rabbi der Mund wässrig wurde. Menschen saßen um das Feuer herum, doch ihr Anblick erschreckte den Rabbi - abgehärmt, hohläugig, verbittert wirkten ihre Gesichter, die mageren Hände umklammerten langstielige Löffel, mit denen sie sich abmühten, das köstlich duftende Gericht aus dem Kessel zu löffeln. Dies war freilich verlorene Mühe - selbst diejenigen, denen es gelang, etwas aus dem Kessel zu schöpfen, waren nicht in der Lage, mit ihrem zu langen Löffel ihren Mund zu erreichen.  "Dies ist die Hölle, Rabbi!", meinte Elija. Kopfschüttelnd beobachtete der Rabbi das Treiben, bis ihn Elija weiterzog und in den nächsten Raum brachte. Auch hier brannte ein Feuer, köchelte ein wundervoll duftendes Essen in einem gewaltigen Kessel, und Menschen saßen darum, die langstielige Löffel in den Händen hielten - allerdings waren diese Menschen durchweg gut genährt, sahen glücklich, freundlich und zufrieden aus. Sie tauchten ihre Löffel in den Kessel - und dann gaben sie ihrem Nachbarn zu essen.

"Und hier siehst du den Himmel!" sagte der Prophet zu dem Rabbi.

Die Arbeit läuft nicht davon, wenn du deinem Kind den Regenbogen zeigst - aber der Regenbogen wartet nicht, bis du deine Arbeit fertig hast.

Der Traum der Gemeinschaft...

Wer seinen Traum von einer Gemeinschaft mehr liebt als die Gemeinschaft selbst, wird zum Zerstörer jeglicher Gemeinschaft, und ob er es persönlich noch so ehrlich, noch so ernsthaft und hingebend meinte...

 

Der Vollständigkeit halber hier das komplette Zitat von D. Bonhoeffer:

 

Der Traum einer christlichen Gemeinschaft

Wer seinen Traum von einer christlichen Gemeinschaft mehr liebt als die christliche Gemeinschaft selbst, der wird zum Zerstörer jeder christlichen Gemeinschaft, und ob er
es persönlich noch so ehrlich, noch so ernsthaft und hingebend meinte.
Gott haßt die Träumerei; denn sie macht stolz und anspruchsvoll. Wer sich das Bild einer Gemeinschaft erträumt, der fordert von Gott, von dem Andern und von sich selbst die Erfüllung.
Er tritt als Fordernder in die Gemeinschaft der Christen, und richtet ein eigenes Gesetz auf. Er tut, als habe er erst die christliche Gemeinschaft zu schaffen, als solle sein Traumbild
die Menschen verbinden. Was nicht nach seinem Willen geht, nennt er Versagen. Wo sein Bild zunichte wird, sieht er die Gemeinschaft zerbrechen. Weil Gott den einzigen Grund unserer Gemeinschaft schon gelegt hat, weil Gott uns längst, bevor wir in das gemeinsame
Leben mit andern Christen eintraten, mit diesem zu einem Leib zusammengeschlossen hat in Jesus Christus, darum treten wir nicht als die Fordernden, sondern als die Dankenden und
Empfangenden in das gemeinsame Leben mit andern Christen ein. Wir danken Gott für das, was er an uns getan hat. Wir beschweren uns nicht über das, was Gott uns nicht gibt, sondern wir danken Gott für das, was er uns täglich gibt.

Nur wer gegen den Strom schwimmt, findet die Quelle.

Einer meiner Lieblingsdichter ist der persische Gelehrte, Heiler und Sufi Dschalal ad-Din ar-Rumi. Hier ein paar kleine Kostproben seiner Worte:

 

 

Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er war nicht dort. Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden. Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu finden. Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht. Ich befragte die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens. Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden.

Liebe lässt den Ozean wie einen Kessel Wasser kochen,

Liebe macht aus Bergen Staub,

Liebe lässt den Himmel hundertfach zerbersten.

Und Gott spricht:

"Wenn nicht aus reiner Liebe, warum hätt' ich dann die Welt erschaffen?

Allen Dingen gab ich SEIN, bis hinan zur höchsten Sphäre, auf dass Ihr der Liebe Herrlichkeit seht."

Geduld bedeutet, daß man immer weitblickend das Ziel im Auge behält, Ungeduld bedeutet, daß man kurzfristig nicht die Bestimmung begreift.


Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben –
das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf liegt alle seine Wirklichkeit

und Wahrheit des Daseins,
die Wonne des Wachsens,
die Größe der Tat,
die Herrlichkeit der Kraft.
Denn das Gestern ist nichts

als ein Traum
und das Morgen nur eine Vision.

Das Heute jedoch, recht gelebt,
macht jedes Gestern
zu einem Traum voller Glück
und jedes Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.

Darum achte gut auf diesen Tag.

Bald bin ich licht, bald bin ich trüb,
bald hart, bald weich,

dann bös, dann gut.
Bin Sonn und Vogel,

Staub und Wind,
so Mond als Kerze,

so Strom wie Glut,
bin arger Geist, bin Engelkind -
Alles, alles ist gut.

Du hast eine Aufgabe zu erfüllen. Du magst tun was du willst, magst hunderte von Plänen verwirklichen, magst ohne Unterbrechung tätig sein – wenn du aber diese eine Aufgabe nicht erfüllst, wird alle deine Zeit vergeudet sein.